Frau Bieling informierte über die Regelungen zum Grünland, insbesondere Grünlandumbruch:

 

-       die 20 ar-Regel gibt es nicht mehr. Ein Grünlandtausch ist möglich, muss aber vom Landwirtschaftsamt genehmigt werden!

 

-       Neuansaaten sind möglich

 

-       Bei Teilnahme an FAKT-Maßnahmen sind Einzelpflanzenbehandlungen von Ampfer auf Antrag hin erlaubt

 

è  Es empfiehlt sich immer eine Kontaktaufnahme mit dem Landwirtschaftsamt!

 

 

 

Herr Mauthe von der BayWa erklärte die angelegten Versuchsparzellen:

 

Bei den Neuansaaten aus dem Jahr 2014 konnten keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Parzellen festgestellt werden. Ausfälle gab es keine, nur der Weißklee war z.T. schlecht gekeimt bzw. konnte sich noch nicht so gut entwickeln.

 

Der Ertrag auf dem neu angelegten Grünland war höher als im Altbestand, der viel Gemeine Rispe aufweist. Während der 1. und 2. Schnitt sehr gute Erträge brachten, war die Trockenheit beim 3. Schnitt deutlich spürbar.

 

Die besten Nachsaatergebnisse gab es nach einer Schädigung der Altnarbe mit Glyphosat und Kreiselegge. Hier konnte das Saatgut gut auflaufen und die Gemeine Rispe wurde sehr gut bekämpft.

 

Wichtig für eine gelingende Nachsaat sind:

 

-       offenen Boden/ Lücken schaffen durch aggressives Striegeln (2 Überfahrten gegeneinander). Das herausgerissene Material schwaden und abfahren.

 

-       Samen braucht Bodenkontakt à anwalzen!

 

-       Nachsaat braucht Wasser. Nicht während Trockenperiode nachsäen.

 

-       optimaler Nachsaatzeitpunkt: Ende August bis Anfang September (bei genügend Wasser)

 

-       Wechselfröste schädigen die Keimlinge

 

-       keine Gülle im Ansaatjahr, wenn dann sehr spät im Jahr. Die hohe Salzkonzentration schädigt die Keimlinge.

 

-       zum Auflaufen evtl. Schröpfschnitt, damit die Keimlinge genug Licht bekommen

 

Mit einem Güttler-Striegel, pneumatischem Sägerät und Güttler-Walze wurde anschaulich gezeigt, wie die Rispe bekämpft und erfolgreich nachgesät werden kann.

 

 

 

Herr Specker von der Firma DuPont erläuterte die erfolgreiche Bekämpfung von Ampfer und Herbstzeitlose.

 

Ampfer:

 

-       braucht Platz, kann sich in dichten Narben schlecht etablieren à Lücken vermeiden bzw. durch Nachsaat zügig schließen, Mäuse bekämpfen.

 

-       trotz kleiner Blätter ist eine sehr große Speicherwurzel vorhanden.

 

-       Bekämpfung sowohl mechanisch als auch chemisch möglich.

 

-       sobald Samentrieb gebildet wird, gehen die Nährstoffe aus der Pflanze in den Samen. Dann ist es für eine chemische Behandlung zu spät, weil die Wirkstoffe in die Wurzel eingelagert werden müssen.

 

-       Ampfer kann gut im Herbst bekämpft werden, ca. 2 Wochen nach dem Mähen. Möglichst bis zum 1.11. abschließen, damit der Wirkstoff noch während der Vegetationszeit wirken kann. Gülledüngung vor oder nach chemischer Behandlung ist möglich.

 

Herbstzeitlose:

 

-       Besonders problematisch bei FFH- oder Naturschutzflächen.

 

-       Chemische Bekämpfung allein reicht nicht aus.

 

-       Schröpfschnitt Anfang Mai kann die Pflanze stark schädigen

 

 

Wichtig für eine erfolgreiche Bekämpfung bzw. Vorbeugung bei allen Unkräutern ist eine an den Standort und Bestand angepasste Nutzung und Düngung.